Rathaus Spandau begrüßt die Piraten

In Berlin gibt es tausende von Orten die dem Bürger, im Normalfall, unbekannt bleiben. Tag für Tag geht man an Gebäuden vorbei und vermutet selten wie spannend es hinter den Fassaden zugehen kann.

Als Spandaus Baustadtrat Carsten Röding der Spandauer BVV Fraktion der Piraten eine Besichtigung eines solchen Ortes anbot, war das Interesse groß.

Am Freitag um 16 Uhr 30 fand sich also eine bunte Truppe aus 14 interessierten Bürgern und Piraten vor dem Rathaus ein. Herr Röding erzählte, während er uns durch das Rathaus führte, interessante Fakten über die Sanierung und Renovierung des Rathauses.

Nach über 140 Treppenstufen, im frisch sanierten Dachgeschoß lotste er uns durch eine unscheinbare Stahltür. „Der Rathausturm,“ erklärte er uns „ist auf das eigentliche Rathaus gebaut, weshalb wir uns hier oben im Grunde am Fuße des Rathausturms befinden“. Wir staunen, als wir die fast hundertjährige Stahltreppe begutachten, die uns gleich um die 240 Stufen tragen soll. Rohe Ziegelsteine offenbaren das große Können mit dem hier 1913 gebaut wurde, ich bin froh das Zwischendecken den Turm durchziehen, aber auch mit ihnen braucht es Überwindung die schmale Treppe in die Höhe zu steigen.

201110101304.jpg

Auf der halben Strecke den Rathausturm empor machen wir kurz eine kleine Pause. Wir können hören wie kräftige Elektromotoren die Zeiger der Rathausuhren bewegen. Weiter geht’s, schnaufend kommen wir an der Spitze des Rathausturmes an, der Ausblick ist fantastisch! „Nur der Kühlturm vom Kraftwerk Reuther ist höher als wir.“ erklärt uns Röding. Die ganz mutigen dürfen sogar den engen Schacht bis zur Kuppel und von dort die wackelige Leiter zum Fahnenmast emporklettern. Eine Lohnenenswerte Anstrengung! Wir befinden uns nun 82 Meter über Spandau, wir schauen auf die Arcaden herab und der Baustadtrat erzählt uns noch ein wenig von seiner Arbeit als Baustadtrat in Spandau. Wir haben Glück mit dem Wetter, wir können unglaublich weit sehen. Der Teufelsberg scheint zum greifen nahe.

Etwas wehmütig wandern wir wieder nach unten, wir laufen jedoch einen anderen Weg, wir sehen uns die Dachsanierung an und bemerken am eigenen Leib den Unterschied zwischen den verschiedenen Baustufen. Während es in den neuen Bereichen des Daches ohne Heizung relativ warm ist, ist es im alten, noch unsanierten Teil zugig und kalt. Die Tour endet im Büro von Herrn Röding, dort hat Herr Röding noch eine kleine Überraschung für uns vorbereitet.

Er händigt uns piratige Urkunden über die Turmbesteigung aus, eine sehr nette Idee. Wir bedanken uns beim Bezirksstadtrat Röding für die schöne und sehr informative Führung zum höchsten Punkt unseres Bezirks!

Autor: Steffen Herzberg

Was denkst du?