Führungskommando der Luftwaffe zieht nach Gatow

In den Medien wurde über die Reduzierung der Bundeswehrstandorte ausführlich berichtet. Es wurde ebenfalls berichtet, das in Spandau eher das Gegenteil passieren soll. Das Führungskommando der Luftwaffe soll im Spandauer Stadtteil Gatow angesiedelt werden.

Angeregt durch die Berichte in den Medien und durch Anfragen von verunsicherten Bürgern befasst sich derzeit die Fraktion der Piraten mit diesem Thema.

Es dürfte bekannt sein, daß ein grosser Teil des ehemaligen Flughafens inzwischen für ein Wohngebiet erschlossen wurde (Siedlung Kladow). Hier entstanden in den letzten Jahren Ein- und Mehrfamilienhäuser, Schulen, Kitas und sonstige Infrastruktur.

Auf einem Teil des grossen Areals wird noch ein Park entstehen und es gibt ein Luftwaffenmuseum mit einer Rest-Landebahn, auf welcher nach wie vor Flugzeuge landen und starten können. So geschehen bei einer kürzlich veranstalteten Flugshow, wo unter anderem eine riesige Transall landete als Exponat für das Luftwaffenmuseum.

Da das Flughafengelände längst entwidmet ist, wird für solche Landungen eine Sondergenehmigung der Luftfahrtbehörde benötigt, aber es scheint grundsätzlich möglich zu sein. Eine Wiederinbetriebnahme des Flughafens wäre also – zumindest aus technischer Sicht – nicht ausgeschlossen.

Die Piratenfraktion Spandau und die betroffenen Bürger fragen sich nun, wie die weiteren Pläne in Gatow aussehen. Diese Frage bekommt zusätzliche Brisanz vor dem Hintergrund, das der Spandauer Süden bereits gegen den Fluglärm durch An- und Abflüge des Flughafens Berlin Brandenburg International (BBI) kämpft.

Die Piraten werden diesen Fragen im Bezirksamt (bzw. anderen zuständigen Stellen) nachgehen und die Bürger über das Ergebnis informieren.

10 Responses to “Führungskommando der Luftwaffe zieht nach Gatow”

  1. Emu sagt:

    Eine Nachfrage beim Baustadtrat hat zwischenzeitlich ergeben, das dort derzeit keine weiteren Informationen bzgl. geplanter Flüge vorliegen:

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    Es soll ausschließlich das neu gebildete Führungskommando der
    Luftwaffe, das bisher größtenteils in Köln-Wahn stationiert ist, nach
    Gatow umsiedeln. Dies betrifft aber keine Flugbereitschaften oder
    ähnliche Verbände. Dies sind die Informationen die bisher
    veröffentlicht wurden.
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  2. Weiß sagt:

    Bezüglich des ehem. Flugplatzes der RAF Gatow wird doch etliches durcheinander gebracht.
    1. Der ehem. Flugplatz ist seit dem 1.7.1994 geschlossen und wird dies auch bleiben.
    2. Ca. 1/3’tel der ehem. Start-und Landebahn ist mit der Landstadt Gatow bebaut.
    3. Es gab im Bereich des Luftwaffenmuseums nie eine Flugshow. Anl. eines Flugplatzfestes durften, nach Genehmigung durch die Luftfahrtbehörde, Kleinflugzeuge landen und starten. Dabei wurden die Flugrouten so gewählt, dass sie annähernd nicht über der Landstadt erfolgten.
    4. Die TRANSALL landete einen Tag nach dem Flugplatzfest beim LwMuseum. Beide Ereignisse haben nichts miteinander zu tun.
    5. Im Bereich der Landsetadt wurden beide Ereignisse stark überwiegend positiv bewertet.
    6. Beide Ereignisse haben mit der künftigen Stationierung eines Führungskommandos absolut nichts zu tun.

  3. Uwe sagt:

    Was bedeutet eigentlich:
    „5. Im Bereich der Landsetadt wurden beide Ereignisse stark überwiegend positiv bewertet.“

    Ich kann mir kaum vorstellen, dass ein Häuslebauer dort sehr begeistert ist, wenn in der Nähe wieder Flugbetrieb stattfindet, nachdem er für teuer Geld ein Haus erwarb. Eher sollte man darüber nachdenken, der Luftfahrtbehörde auf die Finger zu hauen, um solche Ereignisse künftig zu vermeiden. Darüber hinaus sollte das Gelände des ehemaligen Flugplatzes schnellstmöglich entzäunt und renaturiert werden.

    • Emu sagt:

      Bzgl. der „Renaturierung“ steht ja nach wie vor die Etablierung des Landschaftspark Gatow im Raum (Finanziert durch den Bund mit 5,4 Mio. EUR).

      Seit Mai 2011 liegt ja nun – endlich – das Ergebnis des Wettbewerbs (Kosten des Wettbewerbs laut Bund der Steuerzahler: 78.540 Euro.) vor, welches immerhin die Grundstruktur eines solchen Parks in Form eines Wegenetz definiert.

      Es bleibt jedoch genauestens zu beobachten, ob der neue Landschaftspark nicht mehr von der inzwischen dort sich ausbreitenden Natur kaputt macht, als er eigentlich bewahren soll.

      Ein entsprechendes Bürgerforum ist immerhin schon geplant …

  4. Uwe sagt:

    Die BISS hätte im Falles der Wiederinbetriebnahme von Gatow endlich mal einen wirklichen Grund, aktiv zu werden. Die Aktionen gegen BER sind eher Maßnahmen gegen virtuellen Lärm. BER Flugzeuge werden über Gatow und Kladow so hoch fliegen, dass sie niemand wahrnimmt. Echten Fluglärm hingegen müssen seit Jahrzehnten die Spandauer Bürger im Norden des Bezirks hinnehmen, täglich von 06:00 Uhr bis 23:00 Uhr + x. Der Schwerpunkt des politischen Interesses sollte der sein, die Schließung von TXL zu forcieren und BER deutlich zu fördern. Die Schließung von TXL ist die größte Lärmschutzmaßnahme Berlins seit 1945.

  5. Weiß sagt:

    Mail vom 10.11.:
    Ja, wie kann das sein,dass Anwohner in der Landstadt Gatow kaum betroffen waren? Ganz einfach. Die Anflugroute wurde so gewählt, dass sie nicht ü ber die Landstadt führte.
    Und auch der Anflug der Trall erfolgte von Osten her. Also nicht über die Landstadt. Doch: So what.
    Wer nicht s zu tun hat, macht sich halt Arbeit und wenn sie auch unnütz sei.

  6. Weiß sagt:

    Will Uwe damit feststellen, dass ich nicht nachdenke? Wenn dem so wäre, spräche das nicht für den Umgang mit Bürgern.

    • Emu sagt:

      @Weiß: Vielleicht wollte Bürger Uwe auch nur feststellen, das ER nachdenkt, ohne zu implizieren, das andere/du nicht nachdenken. Beides ist interessant … aber tut hier eigentlich nichts zum Thema.

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